Wiro Kuipers hat vor vielen Jahren beschlossen, dass er sich bei der Arbeit so fühlen möchte, als hätte man ihn in seine Kindheit zurückversetzt. Arbeiten soll für den 41-jährigen heute so sein, wie Spielen für den kleinen Wiro. Deswegen bezeichnet er seinen Job als Playful Facilitator auch nicht als „Job“, sondern eher als Aktivität. Damit auch andere ihre ungeliebte Arbeit in entspanntes Spiel verwandeln können, gründete Wiro Kuipers vor zehn Jahren das in Enschede ansässige Unternehmen „Zin in de Zaak“. Im Podcast sprechen wir unter anderem darüber, wie Arbeit zum Spiel wird und ob das in jedem x-beliebigen Job funktioniert. Außerdem halten wir fest, was eigentlich das Gegenteil von Spiel ist und welche Folge es hat, wenn Du aufhörst zu spielen. Weil es im Grunde lebensbedrohlich ist, wenn Du Deine Arbeit nicht als Spiel empfindest, solltest Du diese Podcast-Episode auf keinen Fall verpassen! #SpielenRettetLeben ?

Spielerisch gelöst, was mit Ernst nicht mehr ging …

Die Aufgabe eines Playful Facilitators ist es, Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz in eine spielerische Geisteshaltung zu bringen. Zum Beispiel im Meeting, wenn es gerade darum geht, neue Ideen zu entwickeln, Strategien zu besprechen oder Teambuilding zu betreiben. Damit das gelingt, bringt Wiro Kuipers einige spielerische Werkzeuge, wie zum Beispiel Lego Serious Play, mit ins Unternehmen. Manchmal reicht aber auch seine eigene, spielerische Haltung, um den Mitarbeitern etwas Wichtiges zu zeigen: Wenn ihr Aufgaben oder Herausforderungen mal nicht so ernst angeht, dann hilft euch das dabei, euch gegenseitig besser zu verstehen und ausnahmsweise mal alle mitzunehmen. Und zwar auch die Kollegen, die nicht ständig drauf los plappern, sondern eher still an ihrem Platz sitzen.

Mit Lego spielen hatte ich leichter in Erinnerung

Das klingt logisch. Trotzdem konnte ich mir das in der Praxis erstmal nicht so richtig vorstellen. Und das obwohl ich als Jobcoach ja auch Phasen im Coaching habe, wo ich mit meinen Klienten bewusst albern und spielerisch werde, um mal aus den eigenen, gedanklichen Beschränkungen herauszukommen. Mir hat es sehr geholfen, das mal auszuprobieren. Nach dem Podcast Interview mit Wiro habe ich bei seiner Partnerin (im Geschäft und im Leben) Judith van Oostrom einen Lego Serious Play Workshop im „the cee spot“ in Enschede besucht. Danach war alles klar. ?

In besagtem Workshop lag eine bunte Auswahl von Lego- und Duplo-Bausteinen vor mir auf dem Tisch. Damit sollte ich in einer doch recht kurzen Zeit die Zukunft meines Unternehmens bauen. Es ging schon damit los, dass ich Lego und Duplo aufgrund der unterschiedlichen Größe nicht mal schnell zusammenstecken konnte. Mit Lego spielen … das hatte ich vieeeeeeel leichter in Erinnerung! Als Kind macht man sich wahrscheinlich viel weniger einen Kopf um passende Steine und das Ergebnis und ist deswegen gleich im spielerischen Mindset unterwegs. Da hatte ich gleich das erste Learning! ?

Ist Spielen bei der Arbeit erlaubt? Ist es okay, wenn ich für einen Job bezahlt werde, den ich spielerisch erledige? Mehr dazu im Podcast.

Aus Verwirrung werden Volltreffer

Jedenfalls war ich heilfroh, wenn ich überhaupt irgendwas zusammengebaut bekommen sollte. Ob das dann zu meiner Unternehmensvision passt, oder nicht, war für mich in dem Moment ehrlich gesagt zweitrangig. Umso erstaunter war ich, das am Ende ein Volltreffer herauskam. Das gewünschte und mir wichtige Ziel war unter der Oberfläche in meinem Unterbewusstsein und trat, während ich noch mit den unterschiedlichen Steinen „kämpfte“, wie von selbst zu Tage.

Das Gleiche erlebte ich bei einer anderen Aufgabe: Diesmal ging es darum, in kurzer Zeit meine wichtigste Fähigkeit zu bauen, die ich in meinem Humor Coaching einsetze. Mein Sitznachbar wünschte mir mit einem süffisanten Lächeln Glück: „Dann mal viel Spaß beim Humor bauen!“ Ich musste lachen und habe mit dem Ergebnis nicht nur meinen Sitznachbarn, sondern auch mich selbst beeindruckt. So kann’s laufen! ?

Von solchen Erlebnissen und Erkenntnissen spricht Wiro auch im Podcast, was ich jetzt viel besser verstehe. Also, mein Tipp für Dich: Unbedingt mal ausprobieren! Ein kurzer Workshop reicht dicke, um einen guten Eindruck zu bekommen. Außerdem kannst Du schon nach kurzer Zeit was für Deinen jetzigen und / oder zukünftigen Job mitnehmen. ? Und wo Du schon dabei bist, kannst Du auch gleich mein Humor Coaching ausprobieren. Da werden wir auch seeeeeehr spielerisch. Hast Du beides gemacht, kann echt nichts mehr schief gehen! ? -> Hier kannst Du Kontakt zu mir aufnehmen.

Meine wichtigste Fähigkeit im Humor Coaching ist der Perspektivwechsel: Der Klient kommt mit einem Problem zu mir und schildert es aus seiner normalen Perspektive. Ich befinde mich oben am Turm in einer Perspektive, die die des Klienten auf den Kopf stellt. Den Humor symbolisieren die Palme und das Fähnchen am Turm. Die Verbindung zwischen uns ist der gute Draht zum Klienten, über den ich in sein Weltbild einsteige. Der ermöglicht es mir, seine Perspektive humorvoll zu wechseln und ihn damit – wie bei einer Pointe – zu überraschen. Durch den Perspektivwechsel löst sich der Klient von seinem Problem.

Das Gegenteil von Spiel ist Depression

Mal ganz abgesehen von Lego sprechen Wiro Kuipers und ich über die wichtige Frage, was genau denn Arbeit zum Spiel macht. Ist es die (passende) Aufgabe? Laut Wiro nicht. Für ihn kommt es eher darauf an, wie Du Deinen Job machst. Freiwilligkeit ist dabei ein wichtiges Thema. Wenn Du Dir Deine Aufgaben selbst ausgesucht hast, dann kannst Du auch mit einem spielerischen Mindset arbeiten. Ganz egal, was Du gerade machst.

Trotzdem höre ich oft, dass Menschen ihr Hobby oder etwas, das sie gerne tun oder spannend finden, eben gerade nicht zum Beruf machen wollen. Weil das Hobby und damit auch das Spielerische dann sozusagen „weg“ ist. Und weil Scheitern bei Herzensthemen schmerzhafter ist, als einen Job zu verlieren, den ich eh nicht besonders mag. Das ist absolut nachvollziehbar. Trotzdem rät Wiro (und auch ich):

Such Dir etwas, das Du gerne machst und das Dir mehr Energie bringt, als es kostet. Bleib entspannt und hör nicht auf zu spielen, denn das Gegenteil von Spielen ist Depression. Eine Depression kostet Dich im allerschlimmsten Fall Dein Leben. Deswegen: Keep on playing and safe your life! ?

In diesem Sinne: Spiel heiter weiter! ?

 

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